Nachruf Hanne Wittig
Betreuer buchstabierte man folgendermaßen:
H A N N E W I T T I G
Johannes Wittig, den man nur unter „Hanne“ kannte, begann 1972, als sein Sohn Christan alias „Otti“ bei SC Schwarz-Weiß Spandau in der Jugend angemeldet wurde, seine Betreuerlaufbahn. Auch Tochter Heike spielte beim SC Schwarz-Weiß Spandau, BSC Hota und SC Siemensstadt. Seine beiden anderen Kinder spielten zwar auch Fußball, jedoch endete ihre Karriere vorzeitig.
Seinen Sohn Christian begleitete er weiter zum damaligen Spandauer SC 99 (heute SSC Teutonia) und 1987 erstmals zum FSV Spandauer Kickers. Und immer an seiner Seite Gattin Roswitha, mit der er 63 Jahre verheiratet war. Über 10 Jahre betreute er die 1. Herren und später die Seniorenmannschaft, mit der er einmal das Halbfinale der Berliner Meisterschaft und das Berliner Pokalendspiel erreichte. Eine Erkrankung zwang ihn zu einer fast fünfjährigen, schöpferischen Pause. Doch der Familienmensch „Hanne“ kämpfte und fand dank seiner großen Familie (inzwischen 12 Enkel, u. a. André Seelisch vom SC Staaken Senioren und 17 Urenkel) zum Fußball zurück.
Über den Spandauer SV, mit dem er unter Trainer Oliver Kieback ín die Oberliga aufstieg, fand er 2010 zum FSV Spandauer Kickers zurück. Denn sein Verpflegungsangebot über Obst, Getränke und belegten Broten sowie Kuchen und andern Süßigkeiten war einzigartig. Oft dachte man, dass die Spieler vor dem Spiel nicht gefrühstückt haben und nur auf „Hannes Verpflegungsbox“ warteten.
Nur bei Familienfeiern wie Hochzeiten, Taufen oder Einsegnungen ließ er sich entschuldigen und brachte noch in Anzug und Krawatte die Wäsche nebst Verpflegung zum Platz. Ansonsten versäumte er kaum ein Spiel. Heilig war ihm neben der großen Familie sein Garten, in dem er oft gute Freunde aus Fußball und Skat zu Grillfeiern beherbergte.
Als er sich aus gesundheitlichen Gründen zurückzog, war er noch dann und wann bei den Spielen der 1. Herren zu sehen, er bekam stets seinen Ehrenplatz auf der Auswechselbank. Ob nun Lukasz, Marko oder Gino: wann immer er sich fit fühlte, wurde er zu und von den Spielen chauffiert, um ein Radler zu trinken und eine Bratwurst zu genießen. Und er erfreute sich daran, dass seine Betreuertätigkeit in guten Händen liegt.
Ob alt oder jung, weiblich oder männlich, alle mochten und schätzten ihn. Und gerade den Reservespielern, die mit den Trainerentscheidungen nicht so ganz einverstanden waren, sprach er gerne und aus ehrlichem Herzen Mut zu: „Bleib‘ einfach dran, Deine Zeit kommt noch!“ Und er sollte vielfach Recht behalten.
Nun hörte sein großes Fußballerherz heute auf zu schlagen. Wir müssen nun Abschied nehmen von einem ehrlichen und aufrechten Kameraden und sind überzeugt davon, dass er oft von oben kritisch, aber voller Freude auf uns herunterblicken wird.
Wir wünschen seiner Gattin Roswitha und den Kindern, Enkeln und Urenkeln viel Kraft, verneigen uns vor ihm und können nur kleine, aber so wichtige Worte bei seinem letzten Gang zurufen:
„D A N K E H A N N E, schön dass Du bei uns warst!“