Frauen vs 1. FC Union II
Ungebremst rollt der Zug namens 1. FC Union Berlin II in Richtung Berlin-Liga-Titel
Quelle: www.rasenperlen.com von Matthias Vogel
Auch die Spandauer Kickers konnten im Nachholspiel gegen den Klassenprimus am Mittwoch nicht die Weichen umstellen. 1:8 hieß es am Ende auf ihrem neuen Kunstrasen-Rechteck, den einzigen Treffer für die Elf des Trainers Heiko Ladinig markierte Sarah Tiede. Der war nicht sonderlich enttäuscht: „Spielerisch waren wir heute deutlich besser als vergangene Woche gegen Viktoria Mitte. Das Ergebnis ist aus meiner Sicht um drei bis vier Tore zu hoch ausgefallen.“
Die Verbesserung der Fußball-Ästhetik, die Ladinig erwähnte, bezog sich wohl hauptsächlich auf die erste Viertelstunde nach der Pause. In dieser Phase ging die Idee auf, vor der eigenen Box Beton anzurühren und auf Nadelstiche über die schnelle Sarah Tiede und ihre Offensiv-Partnerin Antonia Platte zu setzen. „Wenn wir da in der einen oder anderen Position nicht gut positioniert gewesen wären, hätte es jeweils gefährlich werden können“, gab dann auch Ladinigs Gegenüber Oliver Hartrampf zu Protokoll. Union war aber eben zumeist „gut positioniert“ und deshalb blieb es bei einem Treffer für die Kickers. Hoch waren sie dabei die Innenverteidigerinnen aus Köpenick angelaufen. Tiede hetzte zwischen ihnen hin und her, eroberte prompt den Ball und verstaute ihn entschlossen zum 1:3 in der linken unteren Ecke (53.).
Die komfortable Führung zur Pause für Union war gleich drei Toren nach Ecken geschuldet. Nutznießerinnen waren Sandra Weihmann (27., 38.) und Saskia Liersch (43.). Was Hartrampf verzückte: „alle drei Tore waren so gewollt“, verärgerte Ladinig: „Das haben wir schlecht verteidigt.“
Als Sturm und Drang der Kickers abebbten, schlug der Tabellenführer gnadenlos zu. Erst erzwang er nach einer tollen Kombination ein Eigentor von Sarah-Luisa Zierath (58.). „Hinter ihr stand Weihmann einschussbereit“, berichtete Hartrampf. Dann packte Lisa Gierth das Spielgerät mit dem linken Fuß in den Giebel (70.). Der Fisch war in der Dose, der Rest war Köpenicker Offensiv-Kunst. Hartrampf schwärmte: „Die Tore 6 bis 8 waren super herausgespielte Treffer.“
Ladinig war nicht zufrieden, schließlich wolle man gegen jeden Gegner punkten. Wirklich enttäuscht war er nach der Hohen Niederlage allerdings auch nicht. „Wir haben bis zum Schluss mutig nach vorne gespielt, das war gut. Wir sind da auf einem guten Weg.“ Auch vom Gegner gab es Lob: „Spandau stand tief, hat gut verschoben und es uns dadurch richtig schwer gemacht, hinter die Kette zu kommen. Da war eine Idee zu erkennen“, so Hartrampf.
Im Tableau bleibt SpaKi auf Platz 8 geparkt, Union hat nun vier Zähler Vorsprung auf den Tabellenzweiten Hertha 03 Zehlendorf. Der Spielplan will es so: Die Kickers und die „Eisernen Ladies“ treffen sich bereits am 20. Februar zum Rückspiel. Am kommenden Sonntag, 13. Februar, empfängt Spandau den BSV GW Neukölln (14 Uhr). Union ist spielfrei, das Spitzenspiel bei Borussia Pankow wurde wegen Corona-Fällen bei der Borussia auf Donnerstag, 3. März, verlegt. Anpfiff ist um 19.45 Uhr.