Frauen unterliegen Bero
Viktoriya Kogan erzielt den Siegtreffer zum 2:1
von Matthias Vogel von www.rasenperlen.com
In einem chancenarmen und umkämpften Berlin-Liga-Spiel behielt der Tabellenvierte letztendlich die Oberhand gegen taktisch disziplinierte Kickers aus Spandau.
Zeitgleich mit dem Abpfiff der Partie blies auch der Trainer des SV Blau-Weiß Berolina Mitte, Oliver Thomasschewski, ordentlich durch. Nein, seine Mannschaft habe nicht so gespielt wie gewohnt. Ja, er sei froh und glücklich darüber, die drei Punkte auf dem Bero behalten zu haben. „Aber das hat heute von der Spielanlage nicht so richtig gepasst.“
Zunächst lief alles nach Plan für die Gastgeberinnen. Nach einer Viertelstunde erzielte Mittes Torschützin vom Dienst, Kapitänin Katharina Vom-Dahl, das 1:0. An der 16er-Kante war sie aus der Tiefe angespielt worden, hatte den Ball in die Bewegung mitgenommen und an der Interim-Torhüterin der Kickers Yvonne Hartmann – sonst als Stürmerin unterwegs – vorbei bugsiert. „Genau diese Bälle in die Tiefe haben wir heute insgesamt kaum anbringen können“, konstatierte Tomasschewski.
Die Kickers, laut ihres Trainers Heiko Ladinig ohne ein halbes Dutzend des etatmäßigen Personals am Start, standen kompakt und verschoben konsequent. Das machte es Bero schwer, in die Box zu kommen. Gleichzeitig versuchte Spandau auch situativ, den Gegner hoch anzulaufen. „Unsere Innenverteidiger sind technisch gut beschlagen, deshalb konnten wir trotzdem unser Spiel aufbauen“, so der Bero-Coach. Einmal gelang das allerdings nicht. Sarah Tiede eroberte im Pressing den Ball und zog nach innen. Ihren ersten Versuch blockten Torhüterin und Verteidigerin in Gemeinschaftsarbeit, im anschließenden Gestocher um den Ball reagierte Tiede allerdings am schnellsten: 1:1 (40.).
Die Erlösung für Bero bereitete Vom-Dahl eine Viertelstunde vor Schluss vor. Über die rechte Seite kam sie angesaust und bediente Viktoria Kogan im Zentrum mustergültig. Kogan nahm in aller Seelenruhe das Zuspiel an, guckte sich Hartmann aus und schob den Ball zum Sieg in die linke untere Ecke.
„Wir hätten heute mindestens einen Punkt verdient gehabt“, diktierte Ladinig den Journalisten in den Notizblock. Und Thomasschewski sagte: „Mit diesen drei Punkten im Rücken fahren wir jetzt zu Viktoria II, da liegt unser Fokus drauf. Ich kenn‘ den Trainer, der will uns bestimmt das Leben schwer machen.“