Spandauer Kickers

2 : 3
(1 : 1)
Grün Weiss Neukölnn

Frauen mit Heimniederlage

veröffentlicht: 25.11.24

Quelle: www.rasenperlen.com von Matthias Vogel

Die Spandauer Kickers versäumen es, dem schwächelnden Favoriten BSV GW Neukölln ein Bein zu stellen

SpaKi-Coach Heiko Ladinig war mächtig angefressen: „Neukölln war heute nicht gut, ein Sieg wäre Pflicht gewesen.“ Sein Team erfüllte diese Pflicht nicht und so konnte der Gast die Partie durch zwei Treffer von Nele Becker noch drehen. 2:3 hieß es am Ende.

Spätestens nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Neuköllns aktueller Abwehrchefin Romina Schmalbein (35. Julyne Höhns) – die Führung für Spandau durch einen verwandelten Foulelfmeter von Antonia Platte hatte BSV-Kapitänin Chantal Brück nach Vorarbeit von Nele Becker egalisiert – witterte Ladinig Morgenluft. „Neukölln war anfällig im Spielaufbau“, berichtete er. Weil das seine Orange-Hemden zunächst nicht ausnutzten, sei er zur Pause in der Kabine laut geworden. „Wir mussten mal aufwachen, spielerisch zulegen“, sagte er.

Frauen mit Heimniederlage
SpaKi’s Natalie Peter bekommt an der Auslinie Besuch von Nadine Ulfert. Foto: Spandauer Kickers

Die Kabinenpredigt trug sogar prompt Früchte. Sarah Tiede lief fünf Minuten nach Wiederanpfiff an vorderster Front an, eroberte den Ball, ging an Neuköllns Torhüterin Lisa Schrama vorbei und schob zur Führung ein – Saisontor Nummer 12 für die routinierte Stürmerin. „Kurz zuvor hatte sie schon einen Riesen“, so Ladinig. Doch anstatt Neukölln nach dem 2:1 weiterhin unter Druck zu setzen, ließen die Kickers aus. Zum Zorn ihres Coaches: „Es war, als hätte irgendwer den Stecker gezogen.“ Ladinig bemängelte Fehler ohne Gegnerdruck und viel schlimmer: „Begleitetes Toreschießen“.

Damit meinte er die beiden ungestörten Sololäufe, die Nele Becker in der 65. und 72. Minute mit zwei Flachschüssen in die rechte untere Ecke des Spandauer Gehäuses krönte und damit die Partie drehte. „Ich dachte die ganze Zeit: Da muss doch jetzt mal jemand zupacken. Hat aber niemand gemacht“, so Ladinig. Am Ende stand der Sieg für Neukölln in Stein gemeißelt. Weil die Kickers nach dem Rückstand nicht mehr zulegen konnten und Becker mit einem Heber aus 30 Metern Entfernung fast noch das 2:4 erzielt hätte, wäre Kickers-Keeper Lisa-Mari Zürner nicht wie die Feuerwehr zurückgeeilt, um den Ball noch um den Pfosten zu lenken, war das Ergebnis auch nicht unverdient.

Norbert Sengstock: „Spandau ist ein unbequemer Gegner.“

Was blieb war Ladinigs Wut über die verpasste Chance, einem der Top-Five-Teams der Berlin-Liga Punkte abzuluchsen und die Erkenntnis von Neuköllns Trainer Norbert Sengstock, dass sich das Aufbauspiel im Vergleich zur Vorwoche nur unwesentlich verbessert habe (0:6 gegen Borussia Pankow) und der Auftritt seiner Elf in Spandau ungewohnt mäßig gewesen sei: „Spandau ist ein unbequemer Gegner, klar. Aber so kennt man uns eigentlich nicht.“